Foto: © Michael Schick

Bürgerbus in Eppstein fährt weiter

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Mietwagenunternehmen ist ab 1. Juli Kooperationspartner der Stadt.

Es ist eine Idee, die auf die Zeit zurückgeht, als Ralf Wolter (CDU) noch Bürgermeister von Eppstein war. Die Bewohner der Burgstadt wurden 2003 erstmals gefragt, wo und wann aus ihrer Sicht ein Bürgerbus als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr durch Eppstein fahren sollte. Drei Bahnhöfe, fünf Stadtteile und Wohngebiete, die teilweise nur über steile Straßen erreichbar sind – da sei der Bedarf auf jeden Fall gegeben gewesen, erinnert sich Stadtrat Horst Winterer, der sich von Anfang an mit dem Projekt „Bürgerbus in Eppstein“ befasst hat.

Diskutiert wurden diverse Lösungen – von ehrenamtlichen Chauffeuren, die den Bus durch die Stadt lenken sollten bis zur Überlegung, den Eppsteiner Bürgerbus ins Netz des RMV zu integrieren und die Fahrten innerhalb Eppsteins über die Frankfurter Zentrale des Rhein-Main-Verkehrsverbundes telefonisch bestellen zu lassen. Mangels Ortskenntnis der dortigen Mitarbeiter wurde letzteres schnell wieder verworfen. Auch die Einbeziehung der Fahrten in das Tarifnetz des RMV klappte nicht. Die Taxiunternehmen, mit denen die Stadt zwischenzeitlich kooperierte, hätten Erstattungsanträge stellen müssen, um alle Fahrtkosten bezahlt zu bekommen.

Keine Extrawurst für Eppstein

Es sei eine Sonderlösung gewesen, die das Regierungspräsidium der Stadt Eppstein am Ende genehmigt habe, berichtete Bürgermeister Alexander Simon (CDU) vor Journalisten. Von Gesetzes wegen seien Taxen ein Teil des ÖPNV, insoferne müssten dort auch die Regeln des öffentlichen Nahverkehrs gelten.

Künftig soll keine „Extrawurst“ für Eppstein mehr gebraten werden, der Bürgerbus wird dennoch in althergebrachter Form verkehren können. „Man hat uns eine Lösung aufgezeigt, wie das zu bewerkstelligen ist“, berichtete Simon. Das Mietwagenunternehmen Spar Car Eppstein werde die Fahrten übernehmen. Der Bürgerbus gelte dann als „Gelegenheitsverkehr“, und der sei nicht Teil des ÖPNV. Kamran Yousaf hat die Ausschreibung der Stadt gewonnen. Mit vier Fahrzeugen geht der Unternehmer zum 1. Juli an den Start.

Bürgermeister Simon ist froh, dass er den Eppsteinern auch künftig einen Bürgerbus anbieten und damit die innerstädtische Mobilität fördern kann. 7000 Fahrgäste hätten den Bus in der Vergangenheit pro Jahr genutzt, berichtete er. Besonders häufig seien Fahrten zwischen Ehlhalten, Bremthal und Eppstein gebucht worden sowie zum hoch über der Stadt gelegenen Restaurant Kaisertempel, das nur über eine kurvenreiche, enge Straße zu erreichen ist.

Die Regeln

Der Bürgerbus verkehrt ab 1. Juli täglich von 9 bis 24 Uhr. Fahrten müssen eine halbe Stunde im voraus gebucht werden.

Beim Anruf in der Zentrale von Spar Car muss ein Zustiegspunkt genannt werden. Festgelegte Haltestellen gibt es für den Bürgerbus nicht.

Tickets kosten pro Person 2,50 Euro. Kinder unter 6 Jahren fahren gratis.

Quelle: Frankfurter Rundschau

 
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